Erektionsstörungen – was tun?
- Das Moca Team

- 4. Nov.
- 5 Min. Lesezeit

Die 6 wirksamsten Wege zurück zu mehr Sicherheit und Lebensqualität
Erektionsstörungen sind weit verbreitet – und dennoch für viele ein heikles Thema. Schätzungen zufolge erlebt etwa jeder dritte Mann über 40 im Laufe seines Lebens Schwierigkeiten mit der Erektion. Manche nur gelegentlich, andere über längere Zeit hinweg. So individuell die Ursachen sein können, so vielfältig sind heute auch die Möglichkeiten, etwas dagegen zu tun.
In diesem Beitrag geht es um die sechs wirksamsten Ansätze zur Behandlung von Erektionsstörungen – verständlich, medizinisch fundiert und mit einem klaren Ziel: Betroffenen Orientierung und Zuversicht zu geben.
1. Lebensstil anpassen – und damit viel bewegen
Ein gesunder Lebensstil ist nicht nur gut für das Herz, sondern auch für die Erektion. Viele Patient:innen sind überrascht, wie stark Faktoren wie Bewegung, Ernährung oder Rauchen die sexuelle Funktion beeinflussen können. Denn eine Erektion ist ein komplexes Zusammenspiel aus Blutgefäßen, Nerven, Hormonen und Psyche – und all diese Systeme reagieren empfindlich auf den Lebenswandel.
Regelmäßige körperliche Aktivität verbessert die Durchblutung, reduziert Stress und stärkt das Körpergefühl. Auch der Verzicht auf Nikotin und ein maßvoller Umgang mit Alkohol zeigen positive Effekte. Studien belegen, dass bereits moderate Änderungen – wie dreimal pro Woche 30 Minuten Ausdauertraining – die Erektionsfähigkeit deutlich verbessern können.
Kurz gesagt: Wer gut zu sich selbst ist, stärkt auch die eigene sexuelle Gesundheit.
2. Psychologische Unterstützung – oft entscheidend
Was viele nicht wissen: In zahlreichen Fällen sind die Ursachen für Erektionsstörungen nicht ausschließlich körperlich. Stress, Versagensängste, depressive Verstimmungen oder ein hohes Anspruchsdenken können die sexuelle Funktion stark beeinträchtigen – selbst wenn körperlich alles intakt wäre.
Gerade bei jüngeren Männern oder nach belastenden Lebensphasen lohnt sich ein genauer Blick auf die seelische Ebene. Gespräche mit Psychotherapeut:innen oder Sexualberater:innen helfen, Spannungen abzubauen, eigene Erwartungen realistisch einzuordnen und wieder mehr Vertrauen zum eigenen Körper zu entwickeln.
Psychologische Unterstützung ist dabei keineswegs „die letzte Option“, sondern für viele ein zentraler Schlüssel – gerade dann, wenn medizinische Maßnahmen allein nicht zum gewünschten Erfolg führen.
3. Medikamente – gezielt und sicher einsetzen
Wenn die Erektion nicht zuverlässig klappt, greifen viele Männer zu Medikamenten – allen voran zu Viagra oder ähnlichen Mitteln. Diese sogenannten PDE-5-Hemmer (wie Sildenafil, Tadalafil oder Vardenafil) verbessern die Durchblutung im Penis und helfen dabei, eine Erektion zu bekommen und aufrechtzuerhalten – vorausgesetzt, sexuelle Erregung ist vorhanden.
Die Wirkung ist medizinisch gut untersucht, und die Medikamente gelten – bei richtiger Anwendung – als sicher und wirksam. Es handelt sich dabei aber nicht um Wundermittel, die Lust oder Erregung auslösen. Sie unterstützen den Körper in einer bestimmten Situation, ersetzen aber keine gesunde Sexualität oder eine stabile Beziehung.
Wichtig: PDE-5-Hemmer sollten nur nach ärztlicher Rücksprache eingenommen werden. Wer z. B. bestimmte Herzmedikamente nimmt oder unter starkem Bluthochdruck leidet, darf diese Mittel nicht verwenden. Auch Wechselwirkungen sind möglich.
Und noch ein dringender Rat: Finger weg von Viagra und Co. aus dubiosen Online-Shops. Dort sind Fälschungen leider weit verbreitet – oft mit unberechenbarer Wirkung oder gefährlichen Inhaltsstoffen. Ein vertrauensvoller ärztlicher Kontakt ist der sicherste Weg zur richtigen Dosis und zum passenden Präparat.
4. Den Hormonstatus überprüfen lassen
Ein zu niedriger Testosteronspiegel kann Erektionsstörungen begünstigen – insbesondere, wenn er mit weiteren Beschwerden wie Antriebslosigkeit, Stimmungstiefs oder Schlafstörungen einhergeht.
Ein einfacher Bluttest reicht oft aus, um Klarheit zu schaffen. Liegt tatsächlich ein relevanter Mangel vor, kann eine Hormontherapie sinnvoll sein – aber nur unter enger ärztlicher Begleitung und nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiken.
Nicht jeder Abfall des Testosterons ist behandlungsbedürftig. Deshalb gilt auch hier: Keine Selbstmedikation, sondern eine individuelle ärztliche Einschätzung.
5. Mechanische Hilfen – unterschätzt, aber wirksam
Wenn andere Behandlungen nicht greifen oder nicht infrage kommen, stehen mechanische Hilfen zur Verfügung. Dazu gehören unter anderem Vakuumpumpen, die durch Unterdruck eine Erektion erzeugen – einfach anwendbar und effektiv.
In besonders schweren Fällen kann auch ein operativ eingesetztes Penisimplantat erwogen werden. Dabei handelt es sich um eine dauerhafte Lösung, die eine spontane Kontrolle über die Erektion ermöglicht. Diese Eingriffe werden in spezialisierten urologischen Zentren durchgeführt und kommen nur nach umfassender Beratung infrage.
Viele Patient:innen berichten nach einer erfolgreichen Versorgung mit Hilfsmitteln von einem erheblichen Zugewinn an Lebensqualität – vor allem, wenn andere Maßnahmen nicht ausreichen.
6. Beckenbodentraining – oft unterschätzt, aber hochwirksam
Der Beckenboden spielt eine zentrale Rolle bei der Steuerung der Erektion – und genau hier setzt gezieltes Beckenbodentraining an. Studien zeigen: Regelmäßige Übungen zur Kräftigung der Beckenbodenmuskulatur können die Erektionsfähigkeit spürbar verbessern – besonders bei Männern mit leichter bis mittelschwerer erektiler Dysfunktion.
Die Übungen sind einfach erlernbar, gut im Alltag integrierbar und zeigen oft schon nach wenigen Wochen erste Effekte. Wichtig ist: Richtiges Beckenbodentraining bedeutet mehr als „Anspannen und Halten“. Es geht um bewusste Muskelkontrolle, Koordination und Entspannung – idealerweise unter Anleitung erfahrener Physiotherapeut:innen oder mithilfe spezialisierter digitaler Programme.
Moca Health bietet hierzu alltagsnahe, ärztlich geprüfte Trainingsmodule, die helfen können, die Beckenbodenmuskulatur systematisch aufzubauen und langfristig zu stärken – bequem per App und angepasst an den individuellen Therapieplan.
Fazit: Erektionsstörungen sind behandelbar – in jedem Alter
Wer von Erektionsstörungen betroffen ist, steht nicht allein. Heute gibt es eine Vielzahl gut erprobter und individuell anpassbarer Behandlungswege. Der wichtigste Schritt ist oft der erste: sich informieren, das Gespräch mit medizinischen Fachpersonen suchen und offen über die eigenen Erfahrungen sprechen.
Auch körperzentrierte Ansätze wie Beckenbodentraining eröffnen neue Möglichkeiten – ganz ohne Medikamente. Und digitale Helfer wie Moca Health können Sie dabei gezielt unterstützen: Mit Beckenbodentraining per App, einem Medikationstagebuch und Symptom-Tracking behalten Sie den Überblick über Ihre Fortschritte – und ermöglichen Ihrem Ärzteteam eine engere, personalisierte Begleitung Ihrer Behandlung.
Denn was auch immer die Ursache ist – die Chancen auf Besserung stehen gut. Und: Es lohnt sich. Denn Sexualität ist weit mehr als eine Funktion – sie ist Teil von Lebensfreude, Nähe und Selbstwertgefühl.
Moca ist ein Digital-Health-Unternehmen, welches Sie digital durch Ihre Therapie und Genesung in Urologie und Onkologie begleitet. Unsere MDR-zertifizierte und von Ärzten entwickelte App bietet Ihnen individuelle Programme und ermöglicht Ihrem Ärzteteam wertvolle Einblicke in Ihren Fortschritt. Erfahren Sie mehr unter moca.health.
Quellen
European Association of Urology (EAU). EAU Guidelines on Sexual and Reproductive Health, Chapter: Management of Erectile Dysfunction. Verfügbar unter: https://uroweb.org/guidelines/sexual-and-reproductive-health/chapter/management-of-erectile-dysfunction [Aktuellste Version, abgerufen am 3. Juli 2025].
Agarwal, S. (2022). The Role of Diet in the Pathogenesis of Erectile Dysfunction. Cardiology and Angiology An International Journal, 11(2), 19-30. DOI: 10.9734/ca/2022/v11i230191.
Ciaccio, V., & Di Giacomo, D. (2022). Psychological Factors Related to Impotence as a Sexual Dysfunction in Young Men: A Literature Scan for Noteworthy Research Frameworks. Clin Pract, 12(4), 501-512. DOI: 10.3390/clinpract12040054. PMID: 35892440; PMCID: PMC9326597.
Yang, H. J., Kim, K. H., Kim, D. S., Lee, C. H., Jeon, Y. S., Shim, S. R., & Kim, J. H. (2023). [Bitte fügen Sie hier den Titel des Artikels ein, da er im bereitgestellten Text fehlte]. World Journal of Men's Health, 41(4), 861-873. DOI: https://doi.org/10.5534/wjmh.220171.




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