Datensicherheit in Gesundheits-Apps: Was bedeutet das für Patient:innen?
- Das Moca Team

- vor 3 Tagen
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Warum Vertrauen gut ist – und Transparenz noch besser
Gesundheits-Apps sind aus dem Alltag vieler Patient:innen nicht mehr wegzudenken. Sie helfen beim Dokumentieren von Symptomen, unterstützen bei der Medikamenteneinnahme oder begleiten durch eine Therapie. Besonders in sensiblen Bereichen – etwa bei urologischen oder chronischen Erkrankungen – kann eine diskrete, jederzeit verfügbare Unterstützung einen echten Unterschied machen.
Doch wer eine Gesundheits-App nutzt, gibt oft sehr persönliche Informationen preis: über körperliche Beschwerden, seelisches Befinden oder Krankheitsverläufe. Umso wichtiger ist die Frage: Wie sicher sind meine Daten?
Gesundheitsdaten sind besonders schützenswert
Gesundheitsdaten zählen zu den sensibelsten Informationen, die ein Mensch teilen kann. Sie sagen viel über die persönliche Lebenssituation aus – über Beschwerden, Diagnosen, Medikamente oder emotionale Belastungen. Das deutsche Datenschutzrecht trägt dem Rechnung: Gesundheitsdaten gelten als „besondere Kategorien personenbezogener Daten“ und sind besonders schutzwürdig.
Für Anbieter von Gesundheits-Apps bedeutet das: Sie sind gesetzlich verpflichtet, strenge Schutzmaßnahmen umzusetzen. Doch darüber hinaus geht es auch um etwas Grundsätzlicheres: um Vertrauen – und um die Sicherheit, mit der Patient:innen eine App im Alltag nutzen können.
Was macht eine Gesundheits-App vertrauenswürdig?
Nicht jede App, die gesund klingt, ist automatisch auch medizinisch fundiert oder datenschutzkonform. Wer auf der Suche nach digitaler Unterstützung ist, sollte auf einige wichtige Merkmale achten:
Zulassung als Medizinprodukt:Apps, die Symptome erfassen, eine Behandlung begleiten oder therapeutische Effekte erzielen wollen, gelten als digitale Medizinprodukte. Um in Europa zugelassen zu werden, müssen sie hohe Anforderungen an Qualität, Sicherheit und Datenschutz erfüllen. Das CE-Kennzeichen zeigt, dass eine App als Medizinprodukt geprüft wurde – inklusive der Datenverarbeitung.
Transparenz in der Datennutzung: Eine seriöse Gesundheits-App zeigt offen, welche Daten erhoben werden, wie sie verarbeitet werden – und ob sie gespeichert oder verschlüsselt übertragen werden. Klar sollte auch sein: Werden Daten weitergegeben? Und wenn ja, warum – und an wen?
Serverstandort und Datenspeicherung: Besonders sensible Daten wie Gesundheitsinformationen sollten nur auf Servern innerhalb der EU gespeichert werden. Denn hier gelten die Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) – also die weltweit strengsten Regeln für den Umgang mit personenbezogenen Daten.
Zugriffsrechte und Nutzerkontrolle: Patient:innen sollten jederzeit nachvollziehen können, wer Zugriff auf welche Daten hat. Und sie sollten die Möglichkeit haben, ihre Daten einzusehen, zu exportieren oder löschen zu lassen. Datenschutz heißt nicht nur Schutz von außen, sondern auch Kontrolle von innen.
Was können Patient:innen selbst tun?
Datensicherheit beginnt nicht erst beim Anbieter, sondern auch bei der Nutzung. Wer eine Gesundheits-App verwendet, kann selbst einiges zur Sicherheit beitragen:
Nur Apps aus offiziellen Quellen installieren – etwa aus dem Apple App Store oder dem Google Play Store.
Datenschutzerklärung lesen – vor allem, wenn intime Informationen eingegeben werden.
App-Berechtigungen prüfen: Muss eine App wirklich Zugriff auf den Standort oder auf die Kamera haben?
Geräte aktuell halten: Betriebssysteme und Apps sollten regelmäßig aktualisiert werden, um Sicherheitslücken zu vermeiden.
Sich selbst informieren: Je mehr Patient:innen verstehen, wie eine App funktioniert, desto sicherer und souveräner lässt sie sich nutzen.
Ein Beispiel aus der Praxis
Was bedeutet Datensicherheit konkret im Alltag? Ein Blick auf die Umsetzung bei digitalen Gesundheitsanwendungen wie Moca zeigt, worauf geachtet wird:
Die App ist als digitales Medizinprodukt registriert und erfüllt damit nicht nur medizinische Qualitätsstandards, sondern auch strenge Vorgaben zum Datenschutz. So werden Daten ausschließlich auf europäischen Servern gespeichert – unter Einhaltung der geltenden Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).
Zudem gilt das Prinzip der Datenminimierung: Erfasst werden nur solche Informationen, die für die individuelle Begleitung medizinisch sinnvoll sind. Eine Weitergabe an Dritte – etwa zu Werbezwecken – findet nicht statt. Nutzer:innen behalten die Kontrolle über ihre Daten, können Einsicht nehmen und jederzeit selbst entscheiden, was gespeichert oder gelöscht werden soll.
App-Check: Woran erkenne ich eine vertrauenswürdige Gesundheits-App?
✔ CE-Kennzeichnung als Medizinprodukt vorhanden
✔ Datenspeicherung ausschließlich innerhalb der EU
✔ Klare und leicht verständliche Datenschutzerklärung
✔ Keine Weitergabe von Daten ohne Einwilligung
✔ Keine Werbung, kein Verkauf sensibler Nutzerdaten
✔ Transparente Angaben zu medizinischer Qualität und Zielsetzung
Fazit: Digitale Hilfe ist gut – wenn sie sicher ist
Gesundheits-Apps können vieles erleichtern. Sie bieten Orientierung, helfen beim Selbstmanagement und schaffen neue Wege der Begleitung – auch bei chronischen oder sensiblen Beschwerden. Damit sie diese Rolle wirklich erfüllen können, braucht es vor allem eines: Vertrauen.
Datensicherheit ist keine technische Randbedingung – sie ist das Fundament, auf dem eine gelingende digitale Gesundheitsversorgung aufbaut. Wer weiß, worauf es ankommt, kann digitale Lösungen mit gutem Gefühl nutzen – und sich darauf verlassen, dass persönliche Informationen dort bleiben, wo sie hingehören: in sicheren Händen.
Moca ist ein Digital-Health-Unternehmen, welches Sie digital durch Ihre Therapie und Genesung in Urologie und Onkologie begleitet. Unsere MDR-zertifizierte und von Ärzten entwickelte App bietet Ihnen individuelle Programme und ermöglicht Ihrem Ärzteteam wertvolle Einblicke in Ihren Fortschritt. Erfahren Sie mehr unter moca.health.
Quellen
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). (Laufend aktualisiert). BSI für Bürger. Verfügbar unter: https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Verbraucherinnen-und-Verbraucher/verbraucherinnen-und-verbraucher_node.html
Europäisches Parlament und der Rat der Europäischen Union. (2016). Verordnung (EU) 2016/679 zum Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten, zum freien Datenverkehr und zur Aufhebung der Richtlinie 95/46/EG (Datenschutz-Grundverordnung). Amtsblatt der Europäischen Union L 119/1. Verfügbar unter: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX%3A32016R0679




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