Androgenrezeptor-Inhibitoren bei Prostatakrebs – verständlich erklärt und gut begleitet
- Das Moca Team

- 9. Sept.
- 3 Min. Lesezeit

In den letzten Jahren hat sich die Behandlung des Prostatakarzinoms erheblich weiterentwickelt. Besonders in fortgeschrittenen Stadien rücken sogenannte Androgenrezeptor-Inhibitoren (ARI) zunehmend in den Fokus – Medikamente, die gezielt in hormonelle Steuerungsprozesse eingreifen und so das Tumorwachstum bremsen können. Doch was bedeutet das konkret für den Behandlungsalltag? Wie erleben Betroffene diese Therapieform? Und welche Rolle kann digitale Unterstützung dabei spielen? Dieser Blogpost beleuchtet wichtige Fragen und gibt Orientierung.
Wie Androgenrezeptor-Inhibitoren wirken
Prostatakrebszellen reagieren oft sehr empfindlich auf männliche Sexualhormone, die sogenannten Androgene – allen voran Testosteron. Diese Hormone fördern das Wachstum des Tumors. Während klassische Hormontherapien darauf abzielen, die Produktion dieser Androgene im Körper zu stoppen, gehen Androgenrezeptor-Inhibitoren einen anderen Weg: Sie blockieren direkt die Andockstellen (Rezeptoren) für Testosteron an den Krebszellen.
Man kann sich das wie einen Störsender vorstellen: Obwohl Testosteron vielleicht noch im Körper vorhanden ist, kann es nicht mehr an die Krebszellen andocken und so keine Wachstumssignale mehr weitergeben. Das Ziel dieses gezielten Eingriffs ist es, das Fortschreiten der Krebserkrankung zu verlangsamen oder sogar aufzuhalten.
Wann ARIs zum Einsatz kommen
Meist werden Androgenrezeptor-Inhibitoren eingesetzt, wenn ein Prostatakarzinom bereits fortgeschritten ist. Das gilt besonders für Fälle, in denen der Krebs trotz einer vorherigen Hormontherapie – die den Testosteronspiegel bereits stark gesenkt hat – weiterwächst. Diesen Zustand nennt man kastrationsresistenten Verlauf.
Bekannte Medikamente in dieser Klasse sind beispielsweise Abirateron, Enzalutamid, Apalutamid oder Darolutamid.
Die Medikamente werden in der Regel als Tabletten eingenommen, was den Umgang im Alltag erleichtert. Trotzdem ist diese Therapie komplex und erfordert eine enge medizinische Begleitung. Auch ein gutes Management möglicher Nebenwirkungen spielt eine große Rolle.
Nebenwirkungen: Warum sie Beachtung brauchen
Wie bei vielen wirksamen Krebstherapien können auch bei der Behandlung mit ARIs Nebenwirkungen auftreten. Häufige Beschwerden sind etwa Müdigkeit, Muskel- oder Gelenkschmerzen, Blutdruckveränderungen oder eine veränderte Herz-Kreislauf-Belastung. Für viele Patient:innen ist das eine spürbare Einschränkung im Alltag.
Umso wichtiger ist es, diese Begleiterscheinungen frühzeitig zu erkennen und gezielt zu lindern. Maßnahmen wie regelmäßige Bewegung, spezifische Übungen oder begleitende Atem- und Entspannungstechniken können hier helfen. Wer gut über mögliche Nebenwirkungen informiert ist, kann aktiv mitwirken und dazu beitragen, dass die Therapie besser verträglich bleibt.
Die Bedeutung der richtigen Begleitung
Ein entscheidender Faktor für den Erfolg einer Behandlung mit Androgenrezeptor-Inhibitoren ist die sogenannte Therapietreue (Adhärenz). Das bedeutet, die Medikamente über einen längeren Zeitraum regelmäßig und korrekt einzunehmen. Studien zeigen, dass schon kleine Abweichungen die Wirksamkeit beeinträchtigen können.
Gleichzeitig ist der Informationsbedarf hoch: Viele Betroffene wünschen sich eine verlässliche, verständliche Begleitung, die Sicherheit vermittelt und Unsicherheiten abbaut – ohne zu überfordern oder ständige Arztbesuche nötig zu machen.
Digitale Unterstützung im Alltag
Genau hier können digitale Gesundheitsanwendungen wie Moca eine wertvolle Hilfe sein. Die App-basierten Produkte wurden entwickelt, um Menschen mit onkologischen Erkrankungen alltagsnah zu begleiten – auch während einer Hormontherapie.
Für Männer, die eine Therapie mit Androgenrezeptor-Inhibitoren beginnen, kann eine solche App zum Beispiel bieten:
Erinnerungen an die Medikamenteneinnahme, um die Therapietreue zu fördern.
Verständliche Informationen zur Wirkweise der Medikamente und zu möglichen Nebenwirkungen.
Gezielte Übungen, z. B. für mehr Energie oder zur Linderung körperlicher Beschwerden,
angeleitete Entspannungsübungen, wie z. B. tiefe Bauchatmung, progressive Muskelentspannung oder die beruhigende 4-7-8-Atmung – hilfreich besonders bei innerer Unruhe oder Schlafproblemen.
Auch für behandelnde Ärzt:innen kann die digitale Unterstützung nützlich sein: Über die App lassen sich Symptome strukturiert dokumentieren und automatisch aufbereitet. So entsteht ein fundierter Überblick über den Therapieverlauf, der im nächsten Gespräch gezielt genutzt werden kann.
Fazit: Moderne Therapie braucht moderne Begleitung
Die Therapie mit Androgenrezeptor-Inhibitoren ist ein wichtiger Fortschritt in der Behandlung des Prostatakarzinoms – und kann das Leben vieler Betroffener nachhaltig verbessern. Der Erfolg und die Verträglichkeit der Therapie hängen aber stark davon ab, wie gut Patient:innen in ihren Alltag eingebunden und begleitet werden.
Digitale Lösungen wie Moca bieten hier eine wertvolle Ergänzung: Sie helfen, komplexe Therapien verständlich zu machen, Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen und das Gefühl zu stärken, in dieser herausfordernden Zeit nicht allein zu sein..
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Quellen
Schaeffer, E. M., et al. (2023). Prostate Cancer, Version 4.2023, NCCN Clinical Practice Guidelines in Oncology. J Natl Compr Canc Netw. 2023 Oct;21(10):1067-1096. Verfügbar unter: https://doi.org/10.6004/jnccn.2023.0050
Epistemonikos. (o. J.). Adherence to oral therapies in metastatic castration resistance (m CRPC) prostate cancer patients: The ADOPTA study. Abgerufen am 17. Juni 2025. Verfügbar unter: https://www.epistemonikos.org/de/documents/c7d1dce6c7d4336a7ebb686b23c93b997fda239f




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