Sport bei Krebs – 10 Gründe, warum Bewegung die beste Begleitung ist (Teil 1)
- Das Moca Team

- 16. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Juni

Eine Krebserkrankung bringt viele Veränderungen mit sich – körperlich, seelisch und im Alltag. Was oft zu wenig Beachtung findet: Bewegung kann in dieser Zeit ein entscheidender Faktor sein, um besser mit der Krankheit umzugehen und die Behandlung zu unterstützen.
Zahlreiche wissenschaftliche Studien zeigen: Körperliche Aktivität wirkt positiv auf viele Bereiche – von der Energie über das Immunsystem bis hin zur Lebensqualität. Und das Beste: Bereits sanfte Bewegung kann helfen, sich wieder stärker, stabiler und selbstbestimmter zu fühlen.
In diesem zweiteiligen Blogpost stellen wir 10 evidenzbasierte Gründe vor, warum Bewegung bei Krebs kein „Nice-to-have“, sondern ein integraler Bestandteil der Krebsbehandlung sein sollte. Teil 1 beleuchtet fünf körperliche Effekte, die für viele Betroffene spürbare Verbesserungen mit sich bringen und im zweiten Teil gehen wir auf die Wirkung auf Psyche, Alltag und Selbstwirksamkeit ein.
1. Bewegung lindert krebsbedingte Erschöpfung
Viele Patient:innen erleben im Verlauf ihrer Erkrankung eine tiefgreifende Erschöpfung – die sogenannte Fatigue. Sie unterscheidet sich von normaler Müdigkeit, lässt sich durch Schlaf kaum lindern und beeinträchtigt oft den Alltag stark.
Zahlreiche Studien zeigen: Regelmäßige, auch sehr leichte Bewegung – wie Spazierengehen, Dehnen oder sanftes Krafttraining – kann das Energielevel stabilisieren und sogar verbessern. Selbst kleine Einheiten wirken oft besser als komplette Ruhe.
2. Das Immunsystem wird gestärkt
Körperliche Aktivität unterstützt nachweislich das Immunsystem – besonders in Zeiten, in denen es durch eine Therapie geschwächt ist. Bewegung fördert die Aktivität natürlicher Abwehrzellen und trägt dazu bei, Entzündungen im Körper besser zu regulieren.
Gerade in Phasen der Rekonvaleszenz (schrittweise Wiederherstellung der Gesundheit) oder bei therapiebedingter Immunschwäche kann das einen wichtigen Unterschied machen.
3. Herz und Lunge bleiben leistungsfähiger
Viele onkologische Behandlungen belasten das Herz-Kreislauf-System. Regelmäßiges Ausdauertraining – angepasst an den individuellen Zustand – kann helfen, die Funktion von Herz und Lunge zu stabilisieren und Reserven aufzubauen.
Das verbessert nicht nur die Belastbarkeit im Alltag, sondern auch die körperliche Grundlage für weitere Behandlungsschritte.
4. Nebenwirkungen der Therapie werden erträglicher
Bewegung kann therapiebedingte Beschwerden wie Übelkeit, Schlafstörungen oder Appetitlosigkeit deutlich lindern. Studien zeigen: Wer sich während der Behandlung bewegt, profitiert oft von einer besseren körperlichen Leistungsfähigkeit und mehr Wohlbefinden im Alltag.
Die Lebensqualität steigt – selbst dann, wenn nur in kleinen Schritten gestartet wird.
5. Das Rückfallrisiko kann sinken
Ein weiterer zentraler Punkt: Körperliche Aktivität kann nachweislich das Risiko für ein Wiederauftreten der Erkrankung senken. Besonders bei Brust-, Prostata- oder Darmkrebs gibt es starke Daten.
Beispiel: In einer großen internationalen Studie (CHALLENGE-Studie) war das Sterberisiko bei Patient:innen, die regelmäßig an einem Bewegungsprogramm teilnahmen, um 37 % niedriger als in der Vergleichsgruppe. Das unterstreicht das enorme Potenzial von Bewegung als Teil der Nachsorge.
Zwischenfazit: Bewegung ist keine Option, sondern wirksam
Bewegung ist mehr als Reha – sie ist aktiver Teil der Therapie. Und sie muss nicht anstrengend sein: Schon sanfte Bewegung, individuell angepasst, kann große Effekte haben.
Digitale Anwendungen wie Moca Health können dabei unterstützen, passende Übungen einfach in den Alltag zu integrieren – Schritt für Schritt, strukturiert und individuell. So entsteht Motivation, dranzubleiben – selbst dann, wenn Energie oder Orientierung fehlen.
Im zweiten Teil dieses Blogbeitrags geht es um die psychologischen und emotionalen Effekte von Bewegung – und darum, wie es gelingt, langfristig motiviert zu bleiben. Denn: Entscheidend ist nicht nur der erste Schritt, sondern auch der zweite.
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Quellen:
Fawzy FI, Fawzy NW, Arndt LA, Pasnau RO (1995): Critical review of psychosocial interventions in cancer care. Arch Gen Psychiatry, 52(2), 100–113. https://doi.org/10.1001/archpsyc.1995.03950140018003
Zhang Y, Li G, Zhang S, Zhou Y, Lv Y, Feng L, Yu L (2025): Effects of Exercise on Depression and Anxiety in Breast Cancer Survivors: A Systematic Review and Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials. Cancer Med, 14(5), e70671. https://doi.org/10.1002/cam4.70671
Rock CL, Doyle C, Demark-Wahnefried W, Meyerhardt J, Courneya KS, Schwartz AL, et al. (2012): Nutrition and physical activity guidelines for cancer survivors. CA: A Cancer Journal for Clinicians, 62(4), 242–274. https://doi.org/10.3322/caac.21142
Deutsche Krebshilfe (Hrsg.): Bewegung und Sport bei Krebs – Ratgeber für Patientinnen und Patienten. Blaue Ratgeber www.krebshilfe.de




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